Die Galerie der Akademiepräsidenten wurde im Zeitraum Oktober 2015 bis November 2017 von einer Arbeitsgruppe konzipiert, der mit den Akademiemitgliedern Mitchell Ash, Heinz Bielka († 01.12.2020), Manfred Bierwisch, Ute Frevert, Martin Grötschel, Jürgen Kocka, Friedhelm Neidhardt, Joachim Sauer, Richard Schröder, der Leiterin des Akademiearchivs Vera Enke und dem Historiker Jens Thiel ausgewiesene Expertinnen und Experten der Akademiegeschichte und insbesondere Kenner der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts angehörten.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben sich einhellig zu einer vollständigen Dokumentation aller Personen entschlossen, die seit der Akademiegründung im Jahre 1700 ein Präsidentenamt bzw. ein dazu äquivalentes Amt ausgeübt haben. Letzteres ist eine Besonderheit der Akademie, denn diese wurde zwischen 1759 und 1938 nicht von einem Präsidenten, sondern zunächst von den Direktoren der Klassen der Akademie und ab 1812 von den Klassensekretaren geleitet. In diesem Zeitraum wurden die Leitungsregelungen mehrfach leicht modifiziert. Bis auf wenige Ausnahmen gab es zu jedem Zeitpunkt jeweils vier Direktoren oder Sekretare. Während die Direktoren in ihrer Amtszeit die Akademie als kollegiales Gremium leiteten, wechselten sich die Sekretare ab 1812 rollierend in der Funktion des Vorsitzenden Sekretars ab. Jeder Vorsitzende Sekretar fungierte für drei oder vier Monate als Akademiepräsident – allerdings ohne diesen Titel zu erhalten. In die Galerie wurde auch der Präsident der von 1987 bis 1990 existierenden Akademie der Wissenschaften zu Berlin (West) aufgenommen, deren Tradition die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften bei ihrer Neukonstituierung 1992/93 ebenfalls aufnahm.
Das Bildmaterial umfasst Grafikportraits, Fotos von Gemälden, Portraitfotos sowie einen Scherenschnitt. Trotz intensiver Bemühungen sind von vier Personen bislang keine bildlichen Darstellungen gefunden worden; die zugehörigen Bilderrahmen weisen daher zunächst nur ein graues Feld auf. Ein Teil der gezeigten Portraits basiert leider auf Vorlagen geringer Qualität. Die dreizeiligen Bildunterschriften enthalten den Namen der Person, darunter die Lebensdaten in Jahren sowie schließlich die Funktionsbezeichnung mit Angabe des ersten und letzten Jahres, in dem die Person diese Funktion ausgeübt hat. Zugunsten der Übersichtlichkeit entschied die Arbeitsgruppe, auf eine Angabe der Bezeichnung der Klassen, denen die Direktoren/Sekretare vorstanden, zu verzichten, da diese sich mehrfach geändert hatten.
Im Mittelpunkt der Beratungen der Arbeitsgruppe standen die Abfassung der Kurzbiografien und deren nutzerfreundliche Verfügbarmachung. Bei ihrer Installation im November 2017 umfasste die Galerie 63 Personen. Die in der Datenbank „Mitglieder der Vorgängerakademien“ enthaltenen Biografien von 47 Personen wurden überarbeitet. Die Kurzbiografien der bis dato vier Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und des Präsidenten der Westberliner Akademie wurden neu verfasst. Zum Gründer und ersten Präsidenten der Akademie, Gottfried Wilhelm Leibniz, zu den Sekretaren aus der Zeit des Nationalsozialismus, Max Planck, Ernst Heymann, und zum Präsidenten Theodor Vahlen sowie zu den Akademiepräsidenten der DDR-Zeit, Johannes Stroux, Walter Friedrich, Max Volmer, Werner Hartke, Hermann Klare, Werner Scheler und Horst Klinkmann, wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe ausführlichere Kurzbiografien erarbeitet, die keine umfangreichen Dokumentationen oder Würdigungen der z. T. komplizierten und unterschiedlich interpretierbaren Aspekte der Lebensläufe sein sollen. Alle Kurzbiografien wurden innerhalb der Arbeitsgruppe intensiv diskutiert, so dass schließlich über alle Texte Konsens erzielt werden konnte.
Die Kurzbiografien zu den Präsidenten der Akademie sind über einen QR-Code, der am jeweiligen Bilderrahmen angebracht ist, elektronisch abrufbar und somit auch außerhalb der Akademie verfügbar. Als Anordnungsprinzip wurde das Jahr der Übernahme des Präsidentenamtes bzw. der dazu äquivalenten Funktion gewählt.