Dieter Simon

geb. 1935

Präsident von 1995 bis 2005

Kurzbiografie:

Dieter Simon, 1935 in Ludwigshafen geboren, hat in Heidelberg und München Rechtswissenschaften, Geschichte und Philosophie studiert, wurde 1962 mit einer Arbeit zur juristischen Papyrologie promoviert und habilitierte sich 1967 mit einer Schrift zum spätantiken Prozessrecht. S. war 1968 bis 1991 Inhaber des Lehrstuhls für Zivilrecht und Römisches Recht an der Universität Frankfurt am Main und 1980 bis 2004 Direktor am dortigen Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, dem er seitdem als emeritiertes wissenschaftliches Mitglied angehört. 1985 bis 1992 war er Mitglied des Wissenschaftsrats der Bundesrepublik Deutschland und 1989 bis 1992 dessen Vorsitzender. In dieser Funktion verantwortete S. insbesondere auch die Evaluation der Akademie der Wissenschaften der DDR durch den Wissenschaftsrat in Folge der deutschen Wiedervereinigung. Seit 1996 ist S. Honorarprofessor der Humboldt-Universität zu Berlin.

S. hat zahlreiche rechtshistorische Studien publiziert und die Zeitschriften „Rechtshistorisches Journal“, „Gegenworte“ und „Myops“ gegründet und (mit)herausgegeben. Er ist Ehrendoktor der Universitäten in Athen und Bologna, Mitglied in- und ausländischer Akademien, darunter in Göttingen, Paris, Athen und der Academia Europaea, sowie Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Seit 1994 ist S. Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 1995 bis 2005 war er deren Präsident. Unter seiner Leitung hat sich die Akademie zu einer modernen Arbeitsakademie entwickelt, die in Interdisziplinären Arbeitsgruppen und Initiativen zu aktuellen Zukunftsthemen politik- und gesellschaftsberatend tätig ist. Qualitätssicherung und Selbstevaluation der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung der BBAW, die Profilschärfung durch Zentrenbildung sowie die Modernisierung der Akademienvorhaben wurden auf den Weg gebracht, ebenso eine umfassende Akademiereform. Es ist wesentlich das Verdienst von S., dass zum 300. Gründungsjubiläum der Leibniz‘schen Akademie im Jahre 2000 die auf eine Idee von Paul Baltes zurückgehende Junge Akademie als innovative Form der Förderung des exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchses unter der Trägerschaft von BBAW und Leopoldina gegründet werden konnte. Sie hat bis heute Modellcharakter für mehr als hundert vergleichbare Initiativen weltweit.